Einige Seiten über SDRs (Software Defined Radios)

Unter Software Defined Radio (SDR) fasst man Konzepte für Hochfrequenz-Sender und -Empfänger zusammen, bei denen kleinere oder größere Anteile der Signalverarbeitung mit Software verwirklicht werden. Die Analogkomponente kann ein Geradeausempfänger oder ein Überlagerungsempfänger (Superhet) sein. Vor allem Selektion und Modulation/Demodulation werden bei einem SDR mittels digitaler Signalverarbeitung verwirklicht.

Ein SDR-System führt einen Großteil der Signalverarbeitung mit einem Universalrechner, bei Bedarf kombiniert mit dedizierter Hardware wie Signalprozessoren und/oder FPGAs, aus. Empfängerbandbreiten von einigen 10 MHz lassen sich mit Universalrechnern wie PCs verwirklichen. Größere Bandbreiten und komplexere Verarbeitungsalgorithmen erfordern spezielle Prozessoren wie Signalprozessoren oder FPGAs. Wesentliche Eigenschaft ist, dass sich die unterschiedlichen Parameter des Funksystems wie die Modulation, unterschiedliche Bandbreiten, zeitliches Verhalten und unterschiedliche Kanalkodierungsverfahren durch alleinige Änderung der Software implementieren lassen.

SDR findet unter anderem im Bereich des Amateurfunks, des Militärs und im Mobilfunk Anwendung, aber auch zunehmend in zivilen Anwendungsbereichen wie in digitalen Rundfunkempfängern. Hier ist die Flexibilität und Implementierung unterschiedlicher Protokollwechsel in Echtzeit von besonderem Nutzen. Ein gutes und anschauliches Beispiel ist die Realisierung der Basisstationen zellularer Netze als SDR. Diese könnten somit innerhalb kürzester Zeit kostengünstig auf neue Standards aufgerüstet werden.

Die Hardware eines SDR besteht, wie in nebenstehender Abbildung zweier unterschiedlicher Typen von SDR, zumindest aus einem Sender- und Empfängermodul, sowie jeweils einem A/D- und D/A-Umsetzer und der dazwischenliegenden, softwarebasierten digitalen Signalverarbeitung. Die Signalverarbeitung ist dabei üblicherweise komplex, im Sinne dass ein Signalpfad aus einem Paar von zwei parallel geführten reellen Zahlenfolgen besteht, welche auch als I/Q-Signal bezeichnet wird.